Review femak Regional in Erlangen am 20.04.2023
Bericht femak-Regionalveranstaltung Erlangen bei der Firma Siemens
Robert Günthner, Arbeitskreis femak Regional, begrüßte alle Anwesenden und führte zur 1. Themenreihe Vergaberecht über.
Herr Hamm, Rechtsanwalt, Watson Farley & Willams, referierte im 1. Vortrag zum Thema „Vergaberecht Beschaffungswesen professionalisieren – aktuell vergaberechtliche Aspekte in der Praxis“
Zunächst ging Herr Hamm auf aktuelle Herausforderung in der Praxis ein.
Vorbereitung und Auswahl des Vergabeverfahrens, professionelle Markterkundung und Dialog mit Unternehmen zur Ermittlung verfügbarer Produkte/Lösungen, genaue Definition des Bedarfs sind Schlüssel zu einer erfolgreichen Vergabe.
Deutlich stellte Herr Hamm heraus, dass es äußerst wichtig ist, eine ordnungsgemäße Dokumentation – auch schon im Vorfeld – zu gewährleisten. Prüfraten werden deutlich zunehmen, gerade bei Zuwendungsbescheiden KHZG. Eine sehr gute Arbeits- und Zeitplanung sind Grundvoraussetzungen, Projekte erfolgreich umzusetzen und dies ebenfalls als Bestandteil des Vertrages zu fixieren. Während der regen Diskussionen – dieess zeigt den Brennpunkt des Themas – mit den Teilnehmern und den vielen praxisnahen Beispielen wurde deutlich, wie wichtig die Beachtung der Vergaberichtlinie ist. Im Besonderen ist die erschöpfende Erstellung eines Leistungsverzeichnisses hervorgehoben worden.
Ein Verhandlungsverfahren führt zur Einschränkung des Wettbewerbs und sollte daher gut begründet/gerechtfertigt werden (§14 Abs. 3 VgV). Hierzu gab Herr Hamm wertvolle Tipps.
Ein Verhandlungsverfahren im Oberschwellenbereich (> 215.000,– € netto) sollte nur in besonderen Fällen durchgeführt werden (siehe Vortrag im Mitgliederbereich).
Viele weitere Anregungen und Ideen mit Praxisbeispielen (Auftraggeber muss immer „Herr seiner Ausschreibung“ sein und die Dokumentation selbst durchführen) rundeten den kurzweiligen Vortrag ab.
Im 2. Teil der Veranstaltung berichtete Herr Schulz, Senior Consulting Prospitalia, zum Thema „Was muss der Einkäufer beim Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzt beachten?“
Teilweise humorvoll vorgetragen und mit vielen Kommentaren und Möglichkeiten der Umsetzung referierte Herr Schulz das trockene Thema in gewohnt souveräner Weise.
Er verwies auf die Software der Firma Osapiens, die als eine der wenigen Softwareanbieter dieses breite Thema sehr gut beherrschen und viele Lösungsansätze für Krankenhäuser bietet. Personalmehrung im Einkauf oder im Risikomanagement dürfen dabei kein Thema für die Umsetzung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz sein.Nach dem „Theorieteil“ konnten die Teilnehmer die MRT-Produktion der Fa. Siemens besichtigen. Durch die Räumlichkeiten führte uns der technische Leiter Herr Greger. Er erläuterte die einzelnen Produktionsschritte ausführlich bis hin zum fertigen Produkt MRT. Frau Kaiser Gen Rentzing zeigte uns anschließend die komplette MRT-Produktpalette und gewährte uns Einblick in Räumlichkeiten, wo 50 (!) MRT-Anlagen zum Testen im Dauerbetrieb sind. Resümee: Das muss man gesehen haben …
Insgesamt gesehen eine kurzweilige und sehr interessante femak-Veranstaltung, die den Einkäufern im Krankenhaus Tipps und Tricks mit auf dem Weg gab, sicherlich auch zum Nachdenken bewegte.
Bedanken möchten wir uns bei Herrn Wellhöfer von der Firma Siemens für die zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten und Rahmenbedingungen.
Für 2023 laufen bereits die Vorbereitungen für weitere Regionalveranstaltungen – 13.06. in Bochum mit dem Thema „Medizin für Einkäufer“ und am 25.10. in Alzenau.
Harald Bender / Arbeitskreisvorsitzender
Robert Günthner / Organisator